Physiotherapie mit Spirit of Energy®

Seit 20 Jahren begleite ich nun schon Menschen mit ihren gesundheitlichen Anliegen auf ihrem Weg. Meine Rolle als Physiotherapeutin hat sich dabei im Laufe der Jahre sehr verändert, noch grund-legender seit meiner Ausbildung zum Spirit of Energy® – Energie-Profi.

Mit Spirit of Energy® habe ich für mich mehr als eine neue Methode gefunden, vielmehr ein «Lebenskonzept», das in all meine Lebensbereiche positiv einfließt.
Die Aussage von Kornelia Becker- Oberender und Erwin Oberender, den Gründern des Konzepts: «Danach gibt es kein Zuvor mehr» kommt mir so oft in den Sinn. Und passt auch grad sehr gut in meinen aktuellen Prozess. Ich setzte mir zum Ziel, in einem Blog zu beschreiben, wie sich mein physiotherapeutisches Arbeiten mit Spirit of Energy® (SoE) verändert hat. Vieles von SoE ist bereits so verinnerlicht, dass es mir schwerfällt, es zu formulieren. Nichtsdestotrotz versuche ich einige der mir noch bewussten Veränderungen zu beschreiben.

  • Eine der früheren Veränderungen in meinem Physioalltag war meine eigene verbesserte Psychohygiene und mein verbessertes Energiemanagement. So kann ich mich noch gut zurück erinnern, dass es früher Physiotage gab, an denen ich nach einem ausgefüllten Arbeitstag kaum mehr aus der Praxis kam, so ausgelaugt fühlte ich mich. Es war dann jeweils keine Energie mehr im Tank für meine anderen Rollen als Mutter und Ehefrau. Die Energie ging damals schleichend über den Tag verteilt verloren.
    Mit SoE habe ich gelernt und mich darin geübt, «Energieräubern» auf die Spur zu kommen und bei energieintensiven Prozessen mit einer klaren, authentischen Haltung die Energie jeweils besser zu behalten oder gegebenenfalls auch rechtzeitig zu stärken, beispielsweise mit einer SoE-Arbeitskarte und dem dazugehörenden Klopfpunkt.
    Ich bin mir heute viel bewusster, was meins ist und in meinem Einflussbereich steht. So denke ich, dass ich schon früher viele Geschichten aus dem Leben der Patienten erfuhr. Heute lasse ich die Probleme der anderen aber nicht mehr zu meinen werden.
    Ich unterstütze soweit und gut ich kann, gebe dabei mein Bestes, aber ich übernehme nicht mehr die Verantwortung für Dinge, die nicht meine sind.
    Meine Abgrenzung hat sich völlig verändert und verbessert, was über Jahre eines meiner grossen Themen war. So sagte mir mein Mann früher häufig: «Lass deine Patienten im dafür vorgesehenen Karteikistchen in der Praxis.» Eine symbolische Aussage, die ich so nicht mehr von ihm höre. Ich geniesse es zu spüren, dass ich auch nach einem strengen Arbeitsalltag mit vielen intensiven Begegnungen zwar müde aus der Praxis gehe, aber nie mehr so erschöpft und mit einem schlecht gefüllten Energietank wie früher manchmal.
  • Was sich wie beschrieben sehr verändert hat ist meine Rolle als Physiotherapeutin.
    Fühlte ich mich früher als Physiotherapeutin als Spezialistin des Bewegungsapparates, mit einem gewissen Anspruch nach einer gründlichen Anamnese, einer gezielten Untersuchung und einer daraus abgeleiteten Arbeitshypothese zu wissen, was der jeweilige Patient danach für eine Behandlung braucht.
    Heute sehe ich mich auch in der Physiorolle eher wie ein Coach. Ich nutze zwar weiterhin mein langjähriges Fachwissen, schätze meine Erfahrungen aus unzähligen Patientenkontakten, habe aber heute vielmehr den Anspruch, die Menschen zu Spezialisten ihres eigenen Körpers zu machen.
    Ich bin überzeugt, dass die Patienten und Patientinnen häufig intuitiv genau spüren, was sie eigentlich brauchen, um sich besser zu fühlen. Wenn man sie ermutigt, danach zu suchen, kommen dann sehr häufig sogar Aussagen die übers Körperliche hinausgehen, wie zum Beispiel: «Ich muss besser Nein sagen können oder ich darf besser zu mir schauen und nicht immer nur darauf achten dass es den Anderen gut geht…».
    Ich gebe aufs Körperliche bezogen Tipps ab zum Ausprobieren, aber die Patienten und Patientinnen sollen dann gut für sich selbst rausspüren, was ihnen auf ihrem Gesundungsweg am besten hilft.
    Ich glaube an die Selbstwirksamkeit meiner Kundschaft und merke auch, wie gestärkt die Menschen eigentlich werden, wenn sie selbst Verantwortung für ihren Prozess übernehmen dürfen. Auch wenn ich teils immer noch Aussagen höre wie: « Aber du musst doch wissen, was mir guttut, du bist ja die Physiotherapeutin», so habe ich heute eine klare Haltung diesbezüglich und kann diese überzeugt vertreten.
    Ich begleite meine Patienten und Patientinnen zu Eigenverantwortung und freue mich über jeden Therapieabschluss, wo mir jemand sagt: «Ich kann sehr viel von hier mitnehmen und nun habe ich das Vertrauen, alleine weiterzugehen.»
    Häufig erlebe ich auch, dass Menschen zu mir in die Praxis kommen und vom Kopf her schon länger wüssten, was ihnen guttun würde, aber die Umsetzung gelingt nicht. Das klassische Beispiel vom sich mehr bewegen wollen. Schon früher erstellte ich individuelle handgezeichnete Heimprogramme oder Trainingsempfehlungen. Heute mit SoE nehme ich mir aber vielmehr die Zeit herauszufinden, warum die Umsetzung bis anhin nicht gelang. Was hindert an der Umsetzung und so kommt es, dass der eine oder andere hindernde Stolperstein (Sabotage-Falle) auch in der Physio gelöst wird.
  • Ein grosser Unterschied zu früher besteht auch darin, dass ich mit erzählten «Patientenschicksalen» anders umgehe.
    Wie beschrieben weiss ich schon länger, dass eine meiner Stärken ist, schnell das Vertrauen zu verschiedenen Menschen zu gewinnen und häufig schon bei Erstbegegnungen viel von den Menschen zu erfahren, was über das körperliche Befinden ausgeht.
    Heute mit SoE habe ich Möglichkeiten bekommen auch hier ressourcenorientiert und stärkend zu arbeiten. So dürfen die Patienten und Patientinnen, die sich darauf einlassen wollen, auch gerne während einer Behandlung auf «Schatzsuche» gehen und sich überlegen, was sie genau durch die erzählte negative Situation alles lernen durften und welche Ressourcen sie sich dabei aneignen konnten.

Ganz nach dem Spirit of Energy® Grundsatz: von innen nach außen merke ich bei meiner Reflexion, dass ich mit SoE zuerst ganz intensiv an mir und meiner Haltung gearbeitet habe, meiner Psychohygiene, meinem Energiemanagement, an meiner eigenen Fähigkeit, an neuen Aufgaben immer wieder wachsen zu dürfen. Erst dann die Veränderungen im Außen und die für mich genannten wertvollen Veränderungen in meinem Physioalltag.

Ich spüre für mich, dass ich gerne in der Rolle bin vom «Physiocoach», aber auch in der Rolle als Spirit of Energy® Coach und vielleicht sind die beiden Rollen ja auch näher zusammen als ich das momentan erahne….

Geschrieben von Andrea Schuler